Das Alpen Film Festival ist eine Filmtour für alle, die sich für gute Filme begeistern können und gerne Geschichten aus den Bergen hören. Das Alpen Film Festival geht ab Juni 2024 auf Tour: fünf Filme über Menschen, die über Grenzen und Gebirge gehen, von Liebe, Glück und Freundschaft erzählen.
Zwei Trailrunnerinnen stellen sich ihrer größten Herausforderung: dem „Eiger Ultra Trail“. Nach ihrem ersten Versuch fragen sie sich, was Scheitern wirklich bedeutet – und wie sie damit umgehen.
Magdalena Kalus und Susann Lehmann sind begeisterte Läuferinnen. Im Team wollen sie die Langdistanz des „Eiger Ultra Trail“ bewältigen: 250 Kilometer, 18.000 Höhenmeter, non-stopp mit einem Zeitlimit von 100 Stunden, einmal um das UNESCO-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch herum. Vom Start in Grindelwald weg haben sie mit dem gebirgigen Terrain, unbarmherziger Hitze, der Orientierung und ihren Mägen zu kämpfen. Nachdem die beiden Freundinnen 186 Kilometer lang Höhen und Tiefen durchlaufen haben, müssen sie das Handtuch werfen. Doch so schnell geben die Ausdauerathletinnen nicht auf… wirklich gescheitert ist schließlich nur, wer nicht wieder aufsteht.
Zwei Männer begeben sich auf Wanderschaft durch Österreich und schaffen im Rhythmus des Gehens, im Rhythmus der Tage, mit jedem neuen Himmel eine Ode an die Freundschaft.
Norbert Leitner, Messermacher und Künstler aus Österreich, und Stefan Rosenboom, Fotograf und Autor aus Deutschland, machen sich auf den Weg. 600 Kilometer wollen sie zu Fuß bewältigen, aus dem Norden Österreichs durch das Waldviertel, über die Donau und quer durch die Alpen bis zu den Hochebenen Kärntens. Der eine will seine Heimat erlaufen, der andere das Zweisein feiern. Auf ihrem einsamen Weg durch ein leeres Land erleben sie Schönheit, wildes Wetter, Erschöpfung und erlaufenes Glück. In erhabenen Schwarzweißbildern und szenischen Filmsequenzen nehmen uns die beiden Freunde mit auf ihren Weg: still, und zugleich voller Freude über das Gehen „In die Weite“.
30 Jahre währt die Lebens- und Liebesseilschaft von Daniela und Robert Jasper. Ein berührendes Familienporträt, das in Nordwände, extreme Kletterrouten und auf Expeditionen in alle Welt führt.
Robert Jaspers alpinistische Erfolge aufzuzählen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Weniger bekannt ist dagegen, dass auch seine Frau Daniela bis heute in Fels und Eis unterwegs ist. Zusammen bilden sie eine Seilschaft, die nicht nur Schnee, Eis, Lawinen, Steinschlag und Kletterschwierigkeiten trotzt. Sondern die auch die schönen und schlechteren Zeiten des Ehelebens, die Erziehung ihrer Kinder und die Bewirtschaftung eines Reitstalls gemeinsam meistert – obwohl Robert oft monatelang auf Expedition unterwegs ist. Doch nach einem Kletterurlaub gefährdet eine seltsame Erkrankung plötzlich das Leben des Ehemanns und Vaters…
Foto: Archiv Kretschmann/Jasper
Unterschiedlicher, glaubt man, könnten Tun und Denken eines Kletterers und einer Sennerin nicht sein. Doch Alm- und Wandleben, Extremsport und Handwerk haben Vieles gemeinsam.
Zwei Sommer lang pilgert Profialpinist Michi Wohlleben wieder und wieder zur Westlichen Dreifaltigkeit im Schweizer Alpsteinmassiv, um seine Erstbegehung „Bodhichitta“ – das buddhistische Streben nach Erleuchtung – frei zu klettern. Der steile und strukturlose Kalkstein lässt ihn schier verzweifeln, doch Michi bleibt seiner rigiden Kletterethik beharrlich treu. Nicht zuletzt, weil er in der Sennerin Agnes Gmünder eine Seelenverwandte findet. Diese verbringt die Sommermonate auf der Alm Rheintaler Sämtis, und obgleich sie einen eher spirituellen Zugang zum Berg hat, beobachtet sie Michis Treiben in der Vertikalen mit Respekt und Bewunderung.
Ein zweiminütiger Kurzfilm, der einen ebenso sentimentalen wie humorvollen Blick auf eine Vater-Sohn-Beziehung wirft.
„Ich heiße Brian und arbeite als Einzelhandelskaufmann. Meine Leidenschaft ist, die Berge der Welt zu besteigen.“ Mit diesen Worten stellt sich der 49-jährige Protagonist vor, der als weekend warrior im hellblauen Trainingsanzug ein eisernes Übungsregime verfolgt. Allerdings seit Jahren vergeblich, wie sein Sohn Phil in der Boulderhalle lakonisch kommentiert. „The Pulse of the Spirit“ ist eine Tragikomödie im Schnelldurchlauf, der das Kunststück gelingt, die Absurdität des menschlichen Gipfelstrebens ebenso mitfühlend wie hintergründig offenzulegen, ohne Vater und Sohn der Häme und dem Gespött preiszugeben.